Abgekupfert?....dieser Verdacht liegt liegt nicht nur bei Etiketten vor, sondern Motive werden(wurden) häufig
doppelt und mehrfach verwendet
Vor Jahren hatte ein Sammler bereits eine solche Rubrik auf seiner Internetpräsenz,
doch Vieles war mit den Haaren herbeigezogen, denn Keiner kennt die Zusammenhänge.
Bis etwa 1920 war das Braugewerbe noch weitesgehend regional ausgerichtet, so das von der Kenntnis irgendwelcher abgekupferter
Motive so gut wie Nichts bekannt war.Es gab kein großes Verkehrsnetz, geschweige Transporte darauf.Man war zu dieser Zeit auch nicht
der Meinung "auswärtiges" Bier in die Region zu lassen, zumal es hierfür die bekannten "Bierkriege" gab, die gerade da geführt wurden, wo man kein anderes Bier in den Ort lassen wollte.
Hier einige Beispiele die ich bekommen habe.Vielleicht führe ich dann weitere Beispiele hinzu oder andere Sammler/Besucher habebn Ergänzungen.
Beispiel 1
Hier wird das Motiv von insgesamt 7 Brauereien verwendet, wobei der abgebildete Herr dort wahrscheinlich auf
irgend ein Gemälde zu finden sein muss, und wohl im angehenden 20.Jahrhundert den Ausdruck eines Biergeniessers sein musste.
Im folgenden Beispiel auf Etiketten, Bierdeckel und Bierschilder verwendet.
|
|
|
Bürgerliches Brauhaus Aschersleben |
ImporteurVictor Neustadl New York |
Pivovar Velke Brezno (CSSR) |
|
|
|
Bürgerliches Brauhaus Aussig |
Neustadl Brewing Stroudsburg (USA) |
Cervecereia del Uruguay |
|
|
|
Vereinsbrauerei Greiz |
. |
. |
2.Beispiel
In der ehemaligen DDR war es mit Motiven nicht so "gefährlich" diese mehrfach zu verwenden,
da es der ehem.DDR lediglich um die Etikettierung ging und nicht um Marken oder Urheberrechte.
Hier ein klassisches Beispiel der "Übernahme" eines Motives.
Nachdem die Brauerei in Weida geschlossen wurde, tauchte das Motiv spiegelverkehrt in Jüchsen auf.
Grund hierfür war die Freundschaft des Braumeisters aus Weida mit dem Braumeister in Jüchsen
|
|
VEB Brauerei Weida |
Brauerei Jüchsen |
3.Beispiel
Kurz vor der Wiedervereinigung standen einige Brauereien der Ex-DDR etwas hilflos der neuen Situation gegenüber und da die Etiketten
sowieso eine gewisse Kurzlebigkeit haben dürften, war die Entscheidung auch kurzentschlossen mal ein Motiv einer anderen Brauerei zu übernehmen
|
|
Brauerei Weimar-Ehringsdorf (Original) |
Brauerei Halle (übernommen) |
4.Beispiel
Hier ein Beispiel der Motiv-Übernahme.Laut Unterlagen wurde die Brauerei in Teisnach 1870 gegründet, Die Brauerei Ulrich in Leipzig 1873.
Die Frage wäre, wer zuerst das Motiv verwendet hat als der Bierdeckel in Umlauf kam.
Das Motiv tauchte aber bei Teisnach nur einmalig auf, wobei Ulrich Leipzig bis zu letzt das Motiv verwendet hat.
|
|
Brauerei F.A.Ulrich Leipzig |
Brauerei Ettl Teisnach |
5.Beispiel
Hier ist ein recht seltsames Beispiel, weil beide Brauereien in einem Ort ansässig sind.
Warum die Brauerei zum Pflug in Biberach einmalig das Motiv von der im selben Ort ansässigen Brauerei Haberhäusle verwendete,
ist nicht bekannt.Die Brauerei Haberhäusle verwendete bis zu letzt das Motiv auf Etiketten und Bierdeckel.
|
|
Brauerei Haberhäusle Biberach |
Brauhaus zum Pflug Biberach |
6.Beispiel
Auch ein Kuriosum bei den Bieretiketten um etwa 1920.Links ein Bieretikett des damaligen Riebeck-Konzerns
und rechts ein Bieretikett aus dem Brauhaus Brieg(ehem.Ostgebiete).Welchen Zusammenhang es damals gab, ist unbekannt.
|
|
Brauerei Riebeck |
Brauhaus Brieg |
7.Beispiel
Aus der gleichen Zeit stammen diese Etiketten. Links Berlin und rechts
Grünberg (Zielona Gora).Welche Zusammenhänge hier bestanden ist auch ungeklärt.
|
|
Exportbierbrauerei Berlin |
Brauerei W.Brandt Grünberg |
8.Beispiel
Aus der ebenfalls gleichen Zeit stammen diese Etiketten. Links Brauerei Naumann Leipzig und rechts aus Ekuador.E s kann durchaus sein,
das ein Auswanderer aus Leipzig oder ein Brauer dieses Motiv bei der Gründung aus Leipzig mitbrachte.Eine "Lizens" dürfte es nicht sein, da zu dieser Zeit es sowas noch nicht gab.
|
|
Brauerei Naumann Leipzig |
Cerveceria Ecuador |
9.Beispiel
Ein Beispiel aus der Gegenwart wo sich Unternehmen eigentlich klar sein muss,
das selbst Logo-Farben oder gleiche Telefonnummern schon zu einem Rechtsstreit führen können.Wie hier wohl der Zusammenhang ist ?
|
|
Brauerei Hirschberger Brennberg |
Hirschbräu Spitzkunnersdorf |
10.Beispiel
Wie es zu Rechtsstreiten kommen kann, sollte das abschliessende Beispiel zeigen.
Es gab zum Einen die Brauerei Schäffbräu in Treuchtlingen die auch Schöffen als Biername verwendete.
Nun es sind hier keine verwandschaftlichen Verhältnisse,die Namensgleichheit ausmachen,
sondern hier sind es historische Hintergründe.Seit 1938 besitzt in Treuchtlingen die Familie Schäff diese Brauerei.
|
|
Schäffbräu Treuchtlingen |
Schäffbräu Treuchtlingen |
und hier die Brauerei in Ingolstadt
|
|
Schöffbräu Ingolstadt |
Ingo-Bräu Ingolstadt |
In Ingolstadt wurde diese Brauerei 1507 in der Schäffbräustr. gegründet.und logischerweise übernahm man diesen Namen dann bis 1970
die Besitzer in Treuchtlingen zu einem Rechtsstreit es anlegten und gewannen so das man zunächst in Ingolstadt Schöffbräu nannte,lediglich 8 Jahre und dann in Ingobräu umwandelte.
Laut meines Wissens sind nun beide Brauereien nicht mehr tätig.
Soweit die "Aktualität" des sogenannten Abkupferns, wobei das nur auffällige Beispiele sind.Ähnlich
ist es noch mit der Namensverwendung von Biersorten, denn Oktoberfestbier ist ein geschützter Name, der nur von Münchner Brauereien verwendet werden darf.
Dazu demnächst etwas.
© 2015 präsentiert von Klaus Ehm © 1999 -2015 Powered by Ehmsammler |
|
xxxxxxxx
|