Riebeck.......ein Konzern,der Verpflichtung heißt....aber.......????
Als 1861 Adolf Schröder in Reudnitz bei Leipzig seine Brauerei gründete,ahnte er sicher noch nicht,das seine Brauerei im
kommenden Jahrhundert Ausgangspunkt eines der größten Brauereikonzerne im mitteldeutschen Raum werden würde.
Wie soviele Brauereigründungen in dieser Zeit ging auch seine Brauerei in der Mühlstrasse 13 nach 10 Jahren in Konkurs.
1887 erwarben einige Geschäftsleute,u.a.auch ein Herr Riebeck das Gebäude samt Gelände.Die Brauerei wurde wieder eröffnet und wuchs,neben
anderen mittelständigen Leipziger Brauereien,zu einer Großbrauerei heran,die dann um 1900 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde.
Trotz derallgemeinen Weltwirtschaftskrise florierte der Betrieb,so das man bald in Thüringen die Altenburger Aktienbrauerei(diese hatte bereits die Actienbrauerei Pforten bei Gera übernommen)erwerben konnte.
1920 kam die Brauerei Gottlieb Büchner in Erfurt hinzu,die bereits vorher die Brauereien in Gräfenthal und Liebertwolkwitz gekauft hatte.Beide
erworbene Braustätten wurden aber 1938 geschlossen und auch die in Gera aufgekauften Vereins und Aktienbrauerei wurden als "lästige" Konkurenten geschlossen.Man konnte nun in Gera als Monopol agieren.
Auch in Erfurt aufgekaufte Aktienbrauerei wurde kurz danach geschlossen.
Wo man nicht aufkaufen konnte,erwarb man Aktienanteile,die teilweise mehrheitsmäßig im Riebeck-Konzern lagen.Die Mehrheitsanteile
drückten sich auch im Namen der jeweiligen Braustätten aus.Diesbezüglich wurde der Name Riebeck mit im Brauereinamen geführt und so entstanden diese Brauereinamen wie
Riebeck-Kiesel-Haberland Brauerei in Finsterwalde(Brandenburg) oder die Riebeck-Vereinsbrauerei in Döbeln(Sachsen),auch
die Riebeck-Heßberg Brauerei in Heßberg(Thüringen) und auch die Riebeck-Pfannenberg Brauerei in Zerbst(Sachsen-Anhalt)
,die Riebeck-Partuschke Brauerei in Torgau(Sachsen) und Riebeck-Kürsten Brauerei in Arnstadt(Thüringen).
Weiterhin erwarb man Mehrheitsanteile in folgenden Großbrauereien:
Aktienbrauerei Neustadt-Magdeburg AG mit 62,4 %
Vereinsbrauerei AG Greiz 74 %
Reichsquell Brauerei AG Mühlhausen 40%
Bürgerliches Brauhaus AG Saalfeld 66,23 %
Vereinsbrauerei AG Zwickau 58,3 %
Vereinsbrauerei AG Apolda 72 %
Bergbrauerei AG Riesa 74 %
Aktienbrauerei Greußen 70 %
Brauerei Hack AG Meiningen 40 %
Aktienbrauerei Krostitz 74 %
Germania Brauerei AG Oschersleben (Mehrheitsanteile)
Exportbierbrauerei AG Peter Königsee (Mehrheitsanteile)
Stadtbrauerei AG Wurzen (Mehrheitsanteile)
Klosterbrauerei AG Stadtroda (Mehrheitsanteile)
Wenn man bedenkt,das alle diese Brauereien gleichfalls über weitere Niederlagen in verschiedenen Städten besaßen und deren Ausstoß mit denen des Riebeck-Konzerns addiert,dann ist davon auszugehen,das dieses der größte Braukonzern im Mitteldeutschen Raum bis 1945 war.Gleichfalls unterhielt der Riebeck-Konzern auch eigene Niederlagen,die einem Bericht 44 Grundstücken angegeben sind.
Bekannt sind folgende Niederlagen:
Sachsen: Freiberg, Geithain,Grimma,Nieder-Elsdorf,Regis-Breitingen,Rötha,Wurzen
Thüringen:Bad Tennstedt,Bleicherode,Ebeleben,Friedrichroda,Gotha,Hermsdorf,Bad Langensalza,Neudietendorf,Niederwiera,Ronneburg,Sömmerda,Thal
Sachsen/Anhalt: Bitterfeld,Bretleben,Bad Düben,Eilenburg,Gräfenhainichen,Halle,Lützen,Merseburg,Mücheln,Sangerhausen,Weißenfels.
Es ist anzunehmen das dieses früher alles alte Braustätten waren.Weitere Orte und Niederlagen gab es sicher noch mehr.
Somit war der Riebeck-Konzern Marktführer in allen drei Ländern Mitteldeutschlands.Lediglich die beiden anderen Großkonzerne Mitteldeutsche Engelhardt Brrauerei mit Sitz Berlin und der Schultheiss- Patzenhofer Konzern in Berlin hatten ähnliche Anteile und Verbreitungsgebiet.Unerklärlich bleibt bis heute,das man in den ostsächsischen Raum(Dresden und Umgegend) nicht vordringen konnte.
Somit blieb bis 1945 der Riebeck-Konzern der größte im mitteldeutschen Raum.der bis zum Schluß 25 eigene Spezialwaggons für den Bahnversand hatte und weitere 97 Grundstücke,die überwiegend als Gastwirtschaftsbetriebe genutzt wurden.
Nach Ende des 2.Weltkrieges kam das Aus für diesen Konzern.Alle Betriebe wurden zwangsverstaatlicht und in VEB Betriebe umbenannt.Im Stammhaus Reudnitz wurde gleich in VEB Landesbrauerei umbenannt,doch Biere trugen noch den Namen Riebeck.
In Erfurt,Altenburg und Gera wurden diese in VEB Riebeck umbenannt.1956 wurde in Altenburg und Erfurt nur noch VEB Brauerei bezeichnet.Letzte Brauerei die den Namen Riebeck weiterführte war Gera bis1965,bevor dieses zum Werk 2 der Köstritzer Schwarzbierbrauerei wurde.
Gebraut wurde in Gera bis 1987,jedoch nicht unter eigenen Namen,sondern unter Firmennamen Köstritzer Schwarzbierbrauerei,wobei in Gera 0,5 Liter Flaschen zur Abfüllung gelangten und in Bad Köstritz die 0,33 Liter abgefüllt wurden.
1990 löste die "Wende" so manche Namen und auch Spekulanten hervor.Um den Traditionsnamen Riebeck gab es sogar Rechtsstreit.Das Stammhaus in Leipzig bot eine mehrstellige Summe um den Namen Riebeck zu erwerben,doch das Rennen machte ein Nürnberger Geschäftsmann der den Namen zu einen Symbolpreis erhielt.
1990 begann man wieder unter den Namen Riebeck-Bier zu vertreiben.Wobei dieses Bier in Lohnbrauverfahren in der Partnerstadt Geras in Nürnberg hergestellt wurde.Vorerst gelangten 10 000 hl 1995 in den Handel,dann braute man in Meiningen dieses Bier und zuletzt in Erfurt,wobei der Verkauf nicht das brachte,was man erwartete.In Gera wurde die Brauerei 1998 nun ganz weggerissen,so das hier nicht mal mehr Gebäudeteile stehen.
In der letzten Zeit findet man diese Biermarke leider nicht mehr und man hat es wohl aufgegeben unter Riebeck wieder ein großes Gebiet damit zu beliefern,zumal man sogar angedacht hatte in Gera eine neue Brauerei mit diesen Namen wieder zu eröffnen.
Im Anhang von einigen Riebeck-Brauereien einige Etiketten aus Leipzig,Gera,Altenburg,Erfurt,Döbeln,Finsterwalde u.a.
Riebeck-Leipzig-Erfurt
Riebeck-Leipzig
Riebeck-Gera
Riebeck-Altenburg
Riebeck-Erfurt
Riebeck-Döbeln
Riebeck - Finsterwalde
Riebeck-Torgau
Niederlage von Riebeck in Werdau
Welcher Sammler hat noch weitere Stücke anderer Brauereien?
Weitere Originale vom Riebeck-Konzern folgen.
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